Samstag, 26. September 2015

Vom Berghotel Rosalpina in den Dolomiten und einer Wolldecke

Über einem Stuhl, der vor einem Fenster steht, hängt eine schöne Wolldecke

Zwei Freundinnen gehen abends auf ein Konzert von Sea & Air und trinken danach noch einen Absacker in einer Bar. Als sie wieder auseinandergehen, haben sie beschlossen, sie werden zusammen auf Tour gehen.

Keine zwei Wochen später sind Nadine von Stylish Living und ich auf der Autobahn von Hamburg in Richtung Südtirol. Wir wollen in die Dolomiten. Wanderschuhe, Windstopperjacken und Laptops im Gepäck.

Für Nadine ist es der erste Tripp in die Berge, für mich der erste seit fünf Jahren. Schon Tage vorher will mein Herz vor Vorfreude explodieren. Miss Stylish-Living hat die superschönen Hotels herausgesucht, ich die Wanderrouten zusammengestellt. Um so karger die Felsen und um so wilder die Landschaft um so besser. Für mich fangen Berge erst überhaupt der Baumgrenze an.


Unser erstes Hotel in den Dolomiten ist das Rosalpina, ein abgelegenes 4-Sterne-Haus, 20 km von Brixen (Italien) entfernt. Wir fahren gefühlte 2 Stunden Serpentinen hoch auf 1770 Meter. Die Straße wird immer schmaler, fast übersehen wird den Abzweiger zum Hotel. Dort angekommen nimmt uns Stefan, der Hotelier, in Empfang und bringt uns  in die erste Etage - er trägt dabei unser Koffer die alte knarzende Holztreppe hoch - auf das Zimmer 203. Wobei Zimmer eine Untertreibung ist. Es ist eine 40 qm große Suite mit einem Wohn- und Schlafzimmer, einem großem begehbaren Kleiderschrank und einem Bad. Als Nadine und ich die Balkontür unserer Suite öffnen und auf den 2875 Meter hohen zerklüfteten Pleitlerkofel blicken, fallen wir uns spontan in die Arme. Wir sind hingerissen von soviel Berg und von der Schönheit unseres Hotels. Genau, schon da war das Rosalpina "unser Hotel" - es war Liebe auf den ersten Blick. Seht Euch nur die Bilder auf Pinterest an.



Entworfen wurde das Haus 1916 von dem Architekten Otto Wagner als Lungenheilanstalt. Deswegen fällt noch heute in allen Suites am Tag die Sonne auf die Betten. Doch daraus wurde nix. Lange stand das Haus leer, bis der Hotelier Alois Hinteregger, der Vater von Stefan, das Haus vor erst ein paar Jahren entdeckte, kaufte und sanft renovierte. Der ursprüngliche Charakter sollte erhalten bleiben. 

Am ersten Tag erkundet Nadine mit der Kamera das Hotel und seine Umgebung. Ich setze mich in Decken gehüllt in die Sonne auf die Terrasse und trinke einen Kaffee. Und ich lerne Amadeus - den Hotelhund - kennen. Und den Service. Unaufdringlich aufmerksam. Abends gibt es ein 6-Gänge-Menü, morgens ein meterlange Frühstücksbuffet. Ich habe selten so gut gegessen wie im Rosalpina und bin selten als Gast so zuvorkommend behandelt worden.

Nadine hat natürlich auch über unseren Dolomiten-Trip gebloggt hier

PS: Die schöne Strickdecke vom Foto ist von Country Road

via © Country Road