Auf einem meiner Streifzüge durch das Internet bin ich auf den französischen Architekten Joseph Dirand gestoßen. Er hatte sofort meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Also schreibe ich ihn an und frage, ob ich seine Wohnung auf Leuchtend Grau verstellen dürfe. Der 40-Jährige, der gerne Jeans und Turnschuhe trägt, wurde 2013 von Maison & Objet, eine der bedeutendsten Messen für Innenarchitektur, zum besten Interior-Designer des Jahres gewählt. Er zählt inzwischen zu einem der wichtigsten Architekten und Interiordesigner der Gegenwart. Dennoch hat Dirand innerhalb von zwei Tagen geantwortet: "Yes, you can."
Schon als Kind wollte der Franzose Architekt werden und er wurde es. Nach dem Architekturstudium an der Belleville Architectural School gründete er 1999 sein Studio in Paris. Heute - acht Jahre später – arbeiten zehn Architekten für und mit ihm.
Seine
elegante und mit sinnlichen Materialien ausgestattete Wohnung liegt im
Siebten Pariser Arrondissement. "Ich habe sie durch Zufall entdeckt und mich sofort verliebt. Ich
wohnte damals in einer Art Loft und stand plötzlich in einer
klassischen Pariser Wohnung aus der Haussmann-Ära", erzählt Dirand. Was er daraus gemacht hat, lässt sich mit berauschenden Minimalismus beschreiben.
Trotz
vieler Projekte, fand Dirand die Zeit, das Apartment zu renovieren, in
der er jetzt mit seiner Freundin und ihren beiden Töchtern aus
früheren Ehen lebt. Ein Zuhause, das dem Rhythmus seines Lebens
(mehr dazu hier) entspricht und widerspiegelt – wie das großzügige
Wohn- und Esszimmer als Treffpunkt für die vierköpfige Familie, und
mehrere Schlafzimmer zum Zurückziehen.
Auf
den ersten Blick wirkt das Apartment, als seien alte Elemente restauriert worden.
Doch das Versailles Parkett, die aufwendigen Leisten, bronzefarbene
Türklinken und Marmorelemente stammen nicht aus dem 19. Jahrhundert,
sondern sind komplett neu. Dirand engagierte dafür die besten Handwerker
Frankreichs.
Ob in seiner Wohnung oder in seinem Studio - Dirand möchte den Himmel sehen können. Licht sei ihm wichtiger als die Einrichtung, erklärt der Franzose, der lieber über Flohmärkte geht als einen Vitra-Shop besucht.
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via © Joseph Dirand Architecture, Adrien Dirand (Fotos)